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Zeit im Bild Anchorman stellt sein neues Buch vor

Datum: Sa, 9. Okt. 2021
Diese Veranstaltung hat bereits stattgefunden
Ort:  Katholisches Pfarrheim Bad Ischl, Auböckpl. 6c, 4820 Bad Ischl
Tarek Leitner geht in seinem Buch auf Spurensuche in Linz und Berlin. Im Mittelpunkt steht dabei sein Vater und dessen verbrauchtes Glück. Kommen Sie mit auf eine beeindruckende Zeitreise an Donau und Spree.

Eine beeindruckende Lebensgeschichte

Wir kennen ihn aus dem Fernsehen. Er ist einer der Moderatoren der ORF-Nachrichten und präsentiert und erklärt uns fast jeden Abend in der Doppelmoderation – mit wechselnden Partnerinnen – die Welt. Ob Wahlhochrechnung oder Krisenerklärer – der Oberösterreicher ist die Allzweckwaffe der aktuellen Berichterstattung im Öffentlich Rechtlichen Rundfunk. Jetzt stellt er sein neues Buch vor und begibt sich auf die Spuren seines Vater. Ein Leben zwischen Linz und Berlin und die Erkenntnis wie sein Vater das Glück an Spree und Donau verbraucht.

Wie mein Vater sein Glück verbrauchte.

Tarek Leitners neuer Roman „Berlin – Linz“ ist die Geschichte von Herrn Alfred Leitner, geboren und aufgewachsen in der Linzer Bischofstraße, Tarek Leitners Vater. Es ist ein Stück Familien-, Zeit- und Kulturgeschichte, denn Alfred war erst 12 Jahre alt, als er im Juni 1938 zusammen mit seinem Vater Rudolf, Uhrmacher und Motorsportfan, über die neue Reichsautobahn von Linz nach Berlin fährt, um einen DKW mit 32 PS zu holen. Der kleine Alfred darf auch ans Steuer, als sie wieder auf dem Weg zurück in die Heimat sind.

Die Heimat Linz war zu dieser Zeit bereits nazifiziert. In der Bischofstraße, das „Zentrum des Februaraufstandes 1934 […], dort lebte Adolf Eichmann und der letzte vor dem Holocaust geborene Linzer Jude“ (Leitner, Tarek: „Berlin-Linz“: Klappentext). Das Zuckerlgeschäft der jüdischen Familie Schwager ist nur zwei Häuser weiter, es ist eines der ersten Geschäfte, die der ‚Arisierung‘ von Linz zum Opfer fallen.

Aber zurück zu Alfred Leitner. 1945 flieht der nunmehr 19-Jährige von Berlin nach Linz, als Deserteur in den letzten Kriegstagen, mit einem Granatsplitter im Bein, auf einem Waffenrad – auf der selben Reichsautobahn wie 7 Jahre zuvor. 

Die Geschichte, das scheinbar unspektakuläre Leben eines normalen Menschen in der NS-Zeit ohne große Heldentaten, ohne tragische Schicksalsschläge, lässt die Fragen aufkommen: „Konnte man damals überhaupt ‚unpolitisch‘ sein? Ist das Glück eines Menschen endlich, und wie viel davon verbraucht das Überleben im Krieg?“ (ebd.)

Ausgezecinet

Tarek Leitner, geboren 1972 in Linz, studierte ursprünglich Rechtswissenschaften, war aber bereits in seiner Studienzeit journalistisch tätig. Seit 2004 moderiert er täglich mehrere „Zeit im Bild“-Ausgaben, lehrt am Institut für Publizistik an der Universität Wien und im Studiengang „Journalismus und Public Relations“ an der FH Joanneum Graz. Der beliebte Fernsehmoderator und Bestsellerautor erhielt für seine Tätigkeit bereits mehrere Romys.

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