-

Bradl-Schiassn beim Steegwirt

Datum: Sa, 28. Jan. 2017
Diese Veranstaltung hat bereits stattgefunden
Ort:  Steegwirt, Au 12, 4822 Bad Goisern

für Männer und Frauen ab 16 Jahren - Dresscode Vintage-Retrolook- wa fesch! Gespielt wird „Alt” gegen „Jung”(U 40 - Stichtag kann sich ändern). G ‘schoss‘n wird um a 1/2 Hallstattbier. Und der Steegwirt lädt die Moarschaft'n auf selbst‘gmachte Gamskrainer ein (a Brad‘l kunnt‘s eich selbst ausschnapsen)

Brad‘l-Schiass‘n Regelwerk

1. Der Z‘Sammschuss: Die beiden „gegnerischen” Mannschaften werden ohne viel Organisationsaufwand
gebildet: Wenn vier oder fünf auf der Eisbahn eingetroffen sind, wird „zsammgschossn“. Dabei schießt jeder einmal auf
die „Maus“. Jene, die der Maus am nächsten kommt, sind die „Enga“; jene, die weiter entfernt sind, die „Weitn“. Danach
bestimmt jede Mannschaft ihren „moar“, sozusagen den Gruppenchef.

2. Der Spielverlauf: Der Moar eröffnet auch die „Keh“, die Kehre oder Runde, und versucht mit seinem
Schuss möglichst nahe an die Maus heranzukommen. Der gegnerische Moar muss diesen Schuss nun „odoa“, abtun,
hinfällig machen, indem er versucht, noch näher an die Maus heranzukommen als sein Vorgänger. Ab da schießt dann
immer jene Partei, die von der Maus weiter entfernt ist. Nach diesem Prinzip wird auch gewechselt. Wenn eine Mannschaft
nun alle ihre Schützen verbraucht hat, bekommt ihr „Moar“, wenn nötig, noch eine zweite Chance – den „Moarschuss“.
Jene Mannschaft, die am Ende einen ihrer Stöcke am nächsten bei der Maus hat, hat die Keh gewonnen. In der
darauf folgenden Runde macht dann der Moar der Verliererpartie den ersten Schuss.

3. Die „Ausrama” Technik: Es sind zwar einfache Regeln, in der Ausübung selbst stecken aber äußerst
rafinierte Feinheiten, die sich der Eisschütze eben nur in jahrelanger Erfahrung und Übung aneignen kann. Da kommt
es zum Beispiel auf die Länge der Eisbahn an sowie auf deren Oberläche. Auch die momentane Temperatur spielt eine
große Rolle. Alle diese Faktoren zusammen ergeben im Kopf des Eisschützen eine komplizierte mathematische Formel,
nach der er seine mehr oder weniger einzusetzende Schubkraft bestimmt – die Quadratwurzel aus Körpermasse minus
Bahntemperatur hoch Muskeleinsatz sozusagen. Wie diese nun im Detail einzusetzen ist, ruft ihm aber auch sein Moar
von der gegenüberliegenden Seite der Eisbahn zu. „Gscheit odauhn“ – also mit viel Kraft, ordentlich antauchen;
oder „giachtla“ – das heißt mit Gefühl; Heißt es aber gar „ausrama“, so bedeutet das, dass der Schütze mit aller Kraft
und roher Gewalt mit seinem Schuss ausräumen, d.h. in einer ausweglosen Situation Platz machen und damit eine neue
Situation schaffen soll. Das ist meistens den Schützen mit viel Körpermasse vorbehalten.

4. Die „mass‘l” Technik: Ganz anders verhält es sich beim „Maßln“. Da gilt es, Maßarbeit zu leisten und
den Eisstock genau an den Punkt hinzusetzen, wo sich die Maus beindet. Das erfordert Feingefühl und Erfahrung und
ist nicht unbedingt beliebt. Bleibt der Stock zu früh stehen, heißt es, „ er is dahungert“ oder „er hat net meng“, er
hat nicht mögen oder wollen; was mit zu schwach und kraftlos gleichgesetzt wird. Schießt er den Stock zu weit, wird
ihm „Bist z`laut!“ zugerufen – weil er eben zu laut, zu kräftig geschossen hat. Im Laufe des Spiels, wenn sich mehr
und mehr Eisstöcke am Feld beinden, kommt es meist darauf an, einen Stock wegzuschießen, oder einen Stock durch
eine Art Streifschuss seitlich zu versetzen; man sollte ihm „an Pecka“ oder „a Peckei“ (von pecken!) geben, also einen
größeren oder kleineren Stoß, je nachdem, ob der Stock nun stark oder nur leicht touchiert werden soll. Zu all diesen
Feinheiten kommen natürlich die lokalen Finten der Eisbahn. Die eine Bahn hängt leicht nach rechts, da muss man etwas
nach links zielen, um in die Mitte zu kommen, und umgekehrt.

5. Die „Versöhnung‘s” Technik: Sieger ist, wer als erster die vor Spielbeginn ausgemachte Rundenzahl
gewinnt. Die Verliererpartie zahlt den Gewinnern einen Schweinsbraten, diese wiederum den Verlierern zwei
halbe Bier. Dieses Ritual beruhigt ungemein, und richtet zerfetze und blankliegende Eisstockschützennerven wieder ein.

Ihre Unterkunft zu dieser Veranstaltung