Sonderausstellung "Von Knappen und Kappen" im Welterbemuseum Hallstatt
Diese Veranstaltung hat bereits stattgefunden
Farbeprächtiger Kopfschmuck im Welterbemuseum
"Von Knappen und Kappen - die leuchtende Spur im Salzkammergut" lautet der Titel der heurigen Sonderausstellung im Welterbemuseum Hallstatt. Nach den erfolgreichen Traditionsschauen der letzten Jahren verbindet heuer diese Ausstellung die farbenprächtigen Glöcklerläufe mit dem traditionellen Handwerk der Region: dem Salzabbau. Und so zeigt diese Sonderausstellung im Welterbemuseum Hallstatt nicht nur eine farbige Palette an Kappen aus dem gesamten Salzkammergut, sonder auch die Hintergründe zur Entstehung dieses einzigartigen “Kopfschmucks“ und zur alljährlichen Traditions-Veranstaltung Anfang Jänner – dem Glöcklerlauf.
Geschichtlicher Hintergrund: Was sind die Glöcklerläufer?
Am 5. Jänner, der letzten Rauhnacht und Vorabend des Dreikönigstages ist das Brauchtum im Alpenraum sehr ausgeprägt und vielfältig. Weit verbreitet waren und sind die sogenannten „Anklöckler“. Dabei gehen maskierte, verkleidete Menschen in Gruppen von Haus zu Haus und „klöckeln“ an („klöckeln“ mittelhochdeutsch = „anklopfen“) und erbitten Getränke und Krapfen (Schmalzgebäck). Aus diesem Brauch entwickelte sich zwischen 1860 und 1873 im Salinenort Ebensee die heutige Form des Glöcklerlaufs.
Dieser ist gekennzeichnet durch das weiße Gewand aller Läufer, durch das Läuten von am Körper mittels Gürteln befestigten Glocken und auf dem Kopf getragenen Lichterkappen. Neuere volkskundliche Erkenntnisse bringen die Entstehung des Glöcklerlaufs mit massiven Rationalisierungsmaßnahmen in der Saline Ebensee in Verbindung. Durch die Umstellung der Befeuerung der Sudpfannen von Holz- auf Kohlefeuerung verloren 900 Holzarbeiter ihre Arbeit, Elend breitete sich aus. Mit der Weiterentwicklung des „Anklöckelns“ zum „Glöcklerlauf“ wollten die verarmten Männer ein Spektakel bieten und konnten durch die erhaltenen Speisen und Spenden zumindest kurzfristig ihre Not lindern.
Als organisierte Veranstaltung etablierte sich der Glöcklerlauf erst um 1890, was zahlreiche Schilderungen in der Lokalpresse belegen. Ausgehend von Ebensee hat sich der Brauch im gesamten Salzkammergut und in Teilen Salzburgs und der Steiermark verbreitet.
Mit Einbruch der Dunkelheit finden sich die Glöckler an den verschiedenen Treffpunkten zusammen, um ihren Lauf zu beginnen. Jede Passe wird von einem Vorläufer, der einen Turban und einen Hirtenstock trägt, angeführt. Aus allen Ortsteilen laufen die Passen ihrem gemeinsamen Ziel entgegen. Bei bestimmten Häusern und Plätzen werden Achterfiguren gelaufen und die dortigen Familien laden zu einer kleinen Verköstigung ein.
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Zentrales Element des Glöcklerlaufes sind die Lichterkappen bzw. Glöcklerkappen. Waren diese in den Anfangsjahren relativ klein und einfach in der Gestaltung, haben sie sich über die Jahrzehnte zu sehr kunstvollen Gebilden weiterentwickelt. Sie besteht aus einem meist geometrischen Gerüst aus dünnen Holzstäben auf das schwarzes Tonpapier aufgebracht wird. Auf dieses Papier wurden zuvor Motive und Ornamente gezeichnet, die danach in mühevoller Kleinarbeit ausgeschnitten und gestanzt werden. Abschließend werden die Motive an der Innenseite mit bunten Papier hinterklebt und die Kerzen, die am Abend die Motive von innen beleuchten, montiert. Jeder der Läufer wendet dabei mehrere hundert Arbeitsstunden für seine Kappe auf.
Unser Tipp: Die Sonderausstellung "Von Knappen und Kappen - die leuchtende Spur im Salzkammergut" im Welterbemuseum von Hallstatt ist ein idealer Ausflugstipp bei jedem Wetter, eignetet sich aber besonders als Alternativprogramm an regnerischen Tagen bei Ihrem Urlaub in Hallstatt. Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen bei dieser Reise durch die Geschichte des Salzkammergutes.
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Informationen auf einen Blick
- Die Ausstellung "Von Knappen und Kappen - Die leuchtende Spur im Salzkammergut" im Welterbemuseum Hallstatt ist während der regulären Öffnungszeiten zu besichtigen. Weitere Details dazu nachfolgend.....
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